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3. April 2020

„Meine Mission: Weniger Emission“


Natur schützen durch Verbrennung von VOC & HAP ohne Emissionen

Es ist eines dieser Themen, die seit Jahren Politik, Wirtschaft und Presse umtreiben: Emissionsminderung. Was für viele ein wünschenswertes, aber irgendwie abstraktes Ziel ist, bestimmt mein Leben seit mehr als einem Jahrzehnt. 2007 habe ich ENDEGS gegründet und die Technologie für die weltweit erste mobile Entgasungsanlage entwickelt. Den Ausschlag dazu hat neben der damals neuen Technischen Anleitung (TA) Luft mein Sohn gegeben. Als er klein war, habe ich ihm in den umliegenden Weihern sorglos das Schwimmen beigebracht. Dank der hohen Wasserqualität war selbst der eine oder andere Schluck Weiherwasser vollkommen unbedenklich. Da ist mir nicht nur richtig bewusst geworden, dass gutes Wasser ein wichtiges Stück Lebensqualität ist. Ich habe mich zudem gefragt, ob das Gleiche nicht auch für unsere Luft gilt. Ist gute Luft nicht ebenso wichtig? Und wenn dem so ist, warum riechen wir dann Raffinerien noch bevor wir sie sehen? Lässt sich das ändern?

Smartes Verbrennen von Ammoniak

Ja – und ENDEGS trägt dazu bei. Mit unseren Technologien bieten wir der Industrie die Möglichkeit, ihre Emissionen spürbar zu reduzieren. Damit mehr und mehr Branchen von diesen Vorteilen profitieren, und somit auch wir als Gesellschaft, sind mein Team und ich ständig am Forschen und Weiterentwickeln, um unsere Anwendungsbreite zu vergrößern. Inzwischen ist es uns zum Beispiel möglich, sogar Ammoniak zu verbrennen. Warum „sogar“? Weil Ammoniak eine echte Herausforderung ist: Der Stoff verbrennt nicht gleichmäßig, sondern stoßweise und explosionsartig. Charakteristika, die für unseren äußerst smarten Verbrennungsprozess aber kein Problem darstellen – das Ammoniak verbrennt in unseren Entgasungsanlagen extrem emissionsarm und nahezu rückstandsfrei.

Die Technik zur Emissionsminderung ist also schon sehr weit. Woran es jedoch leider noch mangelt, ist ihre konsequente Anwendung.

Kritische Sonderfälle

Fallen stationäre Anlagen zur Emissionsvermeidung heute aus, werden leider zu häufig die Dämpfe ins Freie geleitet, solange bis der Defekt behoben ist. Dabei entweichen durchaus erhebliche Schadstoffe – etliche Tonnen pro Tag – in die Umgebung und verpesten die Atemluft für Mensch und Natur. Dabei wäre es so einfach, wir haben eine Lösung dafür, diese Menge auf nahezu Null zu bringen.

Beispiele verbrannter organischer Stoffe (Mengen)

BU: Beispiel einer VRU Ersatzgestellung mit Emissionsreduzierung durch ENDEGS: mobil, autonom, sicher.

Umdenken, ein evolutionärer Prozess

Aber natürlich hat sich auch hierzulande in puncto Luftreinhaltung in den letzten Jahrzehnten viel getan. Wurden unsere Entgasungsanlagen anfangs noch kritisch beäugt, mitunter sogar als Sicherheitsrisiko wahrgenommen, erhalten wir nun vor allem deshalb Aufträge, weil eben genau das Gegenteil zutrifft: Unsere Technologien sorgen für mehr Sicherheit. Sie schützen die Umwelt und sie schützen die Mitarbeiter. Denn wo nichts rauskommt, kommt auch nichts an. Mitarbeiter von Kunden, die mit uns zusammenarbeiten, spüren den Unterschied am eigenen Leib. Buchstäblich: Selbst in der Nähe der Tanks können sie bedenkenlos auf ihre Masken verzichten. Ein weiterer wichtiger Treiber ist die Nachbarschaft. Die ist in der jüngeren Vergangenheit sensibel auf industrielle Gerüche geworden, die selten harmlos oder gar gesund sind; der Spruch „die Schlote müssen rauchen“ gilt nicht mehr.

Der Mensch braucht die Erde. Nicht umgekehrt

Hinzu kommt, dass mit dem Generationswechsel in den Unternehmen ein Umdenken Einzug hält. Wenn auch langsam. Nach und nach wird immer mehr Entscheidern die Bedeutung der Umwelt bewusst. Ebenso wie die Tatsache, dass es Umweltschutz nicht zum Nulltarif gibt. Viele Firmen haben entsprechende Direktiven formuliert. Aber auch hier ist die konsequente Umsetzung das A&O. Denn eines ist doch ganz klar: Der Mensch braucht die Erde. Nicht umgekehrt. Deshalb sind wir alle in der Verantwortung, sie pfleglich zu behandeln und unseren Kindern und den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Eine Zukunft, in der das Wort Emission idealerweise nur noch in einem ganz anderen Zusammenhang verwendet wird. Etwa dann, wenn der Geruch von frisch geerntetem Hopfen im Spätsommer durch unsere Firmenzentrale im bayerischen Pförring bei Ingolstadt zieht. Diese Emission mag ich äußerst gerne.

Kai Sievers