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1. Februar 2021

TOP 100 Innovator
„Unser Unternehmen lebt von Innovation“


Wartung der mobilen Verbrennungsanlage

Seit der Gründung unseres Unternehmens im Jahr 2007 hatte ich mit meiner Familie eine klare Mission: Wir wollen dafür sorgen, dass weniger Emissionen in die Luft gelangen. Wir wollen dazu beitragen, dass diese wunderbare Welt um uns herum so gut wie möglich geschützt wird.

13 Jahre nach unserer Firmengründung dürfen wir nun die TOP100-Auszeichnung in unseren Händen halten. Wir wurden ausgerechnet im so anspruchsvollen Coronajahr zu den 100 innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand gekürt. Das macht mich nicht nur unheimlich stolz, sondern ist für mich geradezu ein großer Ansporn, nicht locker zu lassen, sondern unentwegt weiterzumachen.

Doch schauen wir uns einfach mal an, was in den vergangenen 12 Jahren passiert ist.

Geschäftsführer Kai Sievers

Im Jahr 2007 habe ich mir als Ingenieur die Frage gestellt, wie eine mobile Lösung aussehen könnte, die es ermöglicht, Chemie- und Gasbehälter auch dort zu entgasen, wo dies bisher nicht möglich war. Es erschien mir regelrecht absurd, zu akzeptieren, dass Gase und Dämpfe einfach nur mangels Lösung ungefiltert an die Luft abgegeben werden – und dies mehrere Tausend Tonnen pro Jahr.

2008 haben wir die weltweit erste auf einem Anhänger montierte und autonom betriebene, voll ausgestattete Brennkammer zur Verbrennung von gasförmigen Schadstoffen entwickelt. Seither ermöglichen wir durch Patent geschützte Spitzentechnologien eine sichere und annähernd vollständige Verbrennung vor Ort – unser Emissionsminderungsgrad liegt bei mehr als 99,99 Prozent – von gefährlichen, explosionsfähigen und/oder toxischen Gasgemischen. Wir tragen damit erheblich zur Emissionsminderung von Schadstoffen in Europa, Nordafrika und bald Asien bei.

Innovation folgt auf Innovation

Doch wenn man einmal angefangen hat, dann sieht man natürlich laufend Verbesserungspotenzial. So haben wir bald darauf angefangen, ein Verfahren zu entwickeln und dann auch zu patentieren, dass die während einer Tankentgasung anfallenden weiteren Schadstoffströme verarbeitet (z.B. aus einem Saugwagen oder aus temporär aufgestellten Lagertanks).

Kurz darauf folgte ein Patent, das den Verbrauch von Betriebsmitteln reduziert und die Anwendungsbandbreite vergrößert.

Als erstes Unternehmen weltweit haben wir bereits im Jahr 2010 damit begonnen, Ammoniak mit hervorragenden Messergebnissen zu verbrennen. Heute werden wir in der ganzen Welt zur Entgasung von Ammoniakbehältern angefragt. Auch Stoffe, die zur Polymerisation tendieren verarbeiten wir durch entsprechende Entwicklung des Verbrennungsraums einzigartig ohne Rauchentwicklung und Polymerisation.

Wir haben Lösungen entwickelt, bei denen für die Stützfeuerung Heizöl statt Gas verwendet werden kann. Dies ermöglicht eine Entgasung auch dort, wo Flüssiggas als Supportgas nicht verfügbar ist.

Wir haben Anlagen für Produkte der Explosionsgruppe IIC (z.B. Wasserstoff) entwickelt und zertifiziert. So können wir als einziger Anbieter Entgasungen für alle Gefahrengruppen -IIA, IIB, IIC- sicher durchführen.

Um eine Tankschiffentgasung (Gas-, Liquid- und Chemikalientankschiffe) am Rhein in Deutschland durchführen zu können, hat ENDEGS auch Änderungen der rechtlichen Bestimmungen in der ADN (internationale Beförderung von gefährlichen Gütern auf Binnenwasserstraßen) und in Gremien wie dem CDNI (Übereinkommen über die Sammlung, Abgabe und Abnahme von Abfällen in der Rhein und Binnenschifffahrt) angestoßen. ENDEGS kooperiert mit dem Hafen Duisport, um die erste legale Möglichkeit zu schaffen, Tankschiffe umweltfreundlich zu entgasen und Spülwasser abzunehmen. Hier kommt der Kunde ausnahmsweise mal zu uns.

Eine unserer letzten Aktionen im Jahr 2021 war der Bau einer weiteren mobilen Entgasungsanlage mit 10 MW-Leistung. Somit können überall dort plug and play Entgasungen mit nur einem Trailer durchgeführt werden, wo ansonsten 2 x 5 MW-Anlagen oder 4 x 2,5 MW-Anlagen nötig wären. Das spart Transport und Aufbauzeit. Der Platzbedarf ist gering. Die Anlage eignet sich besonders für Anwendungen mit hohem Durchsatz und hoher Konzentration, wie dies beispielsweise bei Rohgasen mit höherer Energiedichte der Fall ist.

Sicherheit für die in Tanks arbeitenden Gewerken

Angetrieben von dem Wunsch, auch das Gesundheitsrisiko von Reinigungskräften zu minimieren, sind wir im Jahr 2020 einen ganz neuen Schritt gegangen. Wir vermieten seither ATEX Zone 0 Roboter (ESOT-System) für die ferngesteuerte Reinigung von Lagertanks oder Gruben in der Chemie⁃, Petrochemie⁃, Automotive⁃, Lebensmittelindustrie oder sonstigen Industrie. Das Besondere daran: Wo seither Menschen unter höchsten Sicherheitsbedingungen aber auch Sicherheitsrisiken mit Gasmasken und Chemieschutzanzügen in den Tank mussten, erledigt die Arbeit nun den ADEX Roboter. Das gesamt Projekte wurde von vier Mitarbeitern als Idee entwickelt und als Projekt umgesetzt, erste Optimierungen erfolgten bereits. Im Ergebnis ist das Sicherheits- und Unfallrisiko für das beteiligte Personal signifikant reduziert.

Und dies ist nur ein Beispiel, wie unsere Mitarbeiter an unseren Innovationen und an unserer Zukunftsfähigkeit mitarbeiten. Ausgelöst durch Corona haben wir uns gemeinsam dafür entschieden, ein Kommunikationsstudio zur erweiterten digitalen Kommunikation zu bauen. Dies ermöglicht es uns, u.a. die so wichtigen und die jeweiligen auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Schulungen digital durchzuführen – ohne Risiko für alle Mitarbeiter.

Hohe Innovationskraft im Vergleich zum Wettbewerb

Auch im Branchenverhältnis zeigt sich ENDEGS immer wieder als Marktführer. So hat unser Unternehmen nicht nur EU-Patente erhalten, sondern arbeitet stets auch an neuen. Auch bei realen Tests wie jüngst bei einer mobilen Benzinentgasung eines Binnentankers im Hafen von Rotterdam schneidet ENDEGS überdurchschnittlich ab (Ziel war es, sowohl die Sicherheit der Anlage zu testen als auch die Emissionen zu messen). Das Ergebnis: Wir waren 40 Prozent schneller als andere – das bedeutet die Liegezeit des Tankers hat sich um 40 Prozent reduziert, was wiederum die Kosten extrem verringert -, und wir haben um den Faktor 20 weniger Emissionen vorweisen können als der Mitbewerber. Die örtlichen Behörden waren begeistert.

Das macht mich unheimlich stolz und dies umso mehr, da dies durch das Top 100 Siegel jetzt auch eine Sichtbarkeit erhält. Und dies nicht nur in Deutschland. Auch international erfahren unsere Technologien eine große Anerkennung. Unsere Kunden spiegeln uns, dass sie uns als einzigartig wahrnehmen.

Fünf Ziele treiben uns weiter an

Doch wie bereits gesagt, wir bleiben nicht stehen. Unsere Ziele für die nächsten Jahre lauten:

  • noch weniger Schadstoffemissionen bei Wartungsarbeiten der Industrie zu verursachen.
  • die am Entgasungsprozess beteiligten Mitarbeiter in höchstem Maß zu schützen.
  • zu verhindern, dass Sondermüll entsteht (dies ist bei alternativen Technologien derzeit nicht möglich).
  • den Bedarf an Betriebsmitteln weiter zu reduzieren.
  • neue Anwendungen zu finden, bei denen bislang keine Entgasung stattfand, und wo die Gase und Dämpfe an die Luft abgegeben werden.

Packen wir es also weiterhin gemeinsam an. Mein Dank gilt allen Mitarbeitern, Kunden und Partnern, die uns auf diesem Weg bislang nicht nur unterstützt, sondern diesen erst möglich gemacht haben.

Kai Sievers